DIE FASCHINGSZEITUNG

Die Entwicklung der Faschingszeitung, vom selbstgeschriebenen Ausspielzettel von 1860 bis zur 16-seitigen DIN A3, teils in Farbe gedruckten Ausgabe von heute, findet Ihr unter Ausspielen.

Geschrieben und gestaltet wird die Fast-NACHT-Ausgabe von einem 8-köpfigen Redaktionsteam. Hier werden die Augen und Ohren immer offen gehalten und man erhofft sich, dass einem das ein oder andere Missgeschick von Rötzer Bürgern zugetragen wird. Das ist natürlich nicht einfach, denn wenn jemandem was passiert, heißt es oft "Sagt´s ja nix, sunst kimm af d´Fasenacht dro"! Diese lustigen, manchmal auch prekären Vorkommnisse, werden in kurzen Versen oder wenn passend, sogar als Ausspielstück verfasst und veröffentlicht.

Viele Themen liefert natürlich die lokale Politik. So stehen inzwischen traditionell das Stadtoberhaupt und/oder die Stadträte nicht nur im Mittelpunkt der Titelseite.

Auch der Stadtverwaltung wird gerne Aufmerksamkeit geschenkt. Liefert doch auch sie so manche erwähnenswerten Beitrag.

Für viel Schmunzeln sorgen auch die kreativ und humorvoll gestalteten Werbeinserate. Firmen aus Rötz und Umgebung sorgen mit ihrer Spende nicht nur dafür, dass sie auch ohne Missgeschick ihren Platz in der Faschingszeitung erhalten. Sie tragen damit auch zu einem finanziellen Erfolg, der dem guaden Zweck zugute kommt, bei.

 

Man sollte nicht alles was drin steht ernst nehmen, aber manches. Am besten machen Sie es so: LESEN SIE ETWAS BÖSES, SO HÖREN SIE EINFACH NICHT HIN!

 

Und hier ein paar Titelseiten von Faschingszeitungen aus den letzten und früheren Jahren:

 

Der Verkauf der Faschingszeitung

 

Am Faschingsdienstag um Punkt 9 Uhr beginnt der Verkauf der Faschingszeitung. Da warten viele die befürchten, sich in der Zeitung wieder zu finden, schon auf den Besuch der Faschingszeitungsverkäufer, die jedes Haus und jede Wohnung aufsuchen. Auch den Gästen die an diesem Tag durch Rötz reisen oder besuchen um den Faschingszug sehen wollen, wird die Faschingszeitung zum Kauf angeboten. Der Verkaufspreis der Zeitung, der vom Verhandlungsgeschick der Verkäufer und des Käufers abhängig ist, soll auch als "Eintrittspreis" zum am Nachmittag stattfindenden Faschingszug verstanden werden.

Den Verkauf der Faschingszeitung übernehmen die sogenannten „Zädungsdandla“ (Zädung = Zeitung  und Dandler = Händler, Altwarenhändler oder Trödler).

Der alte Name der „Faschingsjuden“ oder  "Juden", so wurden die Faschingszeitungsverkäufer von ca. 1900 bis zum 19. Januar 2018 traditionell zwecks deren Geschäftstüchtigkeit im positiven Sinn genannt, ist  Geschichte. Durch die Kritik der „Recherche- & Informationsstelle Antisemitismus  - RIAS“ sensibilisiert, entschied sich das Faschingskomitee diese Namen nicht weiter zu verwenden. Damit wolle man sich klar von den Vorwürfen distanzieren, mit diesem Namen antisemitistische Stereotypen zu reproduzieren. Es war von der Althistorischen Rötzer Fasenacht nie gewollt, mit diesen Namen, Personen zu diskriminieren oder eine Religion zu verunglimpfen. Sollte das in der Vergangenheit durch diese Bezeichnung passiert sein, entschuldigt sich das Faschingskomitee aufrichtig.

 

Bei Interesse an mehr historischen Informationen und Details, empfehlen wir das Buch "Althistorische Rötzer Fasenacht" von Heribert Blab, zu erwerben im Tourismus-Büro der Stadt Rötz!